02.05.11

Kapitel 3: A welcome surprise



„Und? Hast du mit ihm geschlafen?“ 
„Was? Nein, natürlich nicht! Spinnst du?“
„Wenigstens geküsst?“
„Nicht mal berührt!“ Sprachlos und auch irgendwie peinlich berührt sah ich Mercedes an, die mich grinsend beobachtete. Da erzählte man seiner besten Freundin von seiner Woche und dann kamen solche Fragen dabei heraus! Himmel!
„Das ist ja langweilig“, seufzte sie plötzlich und legte sich auf mein Bett. Unwirsch legte ich mich neben sie und starrte an die Decke. „Hast du nicht gesagt, dass der Typ heiß ist?“ Ich schmunzelte. Diese Direkte Art von ihr war manchmal wirklich nervend, aber es war eine der Sachen, wofür ich sie auch liebte – wie eine Schwester!
„Heiß ist er schon, aber.. Keine Ahnung.“ Ich zuckte einfach nur mit den Schultern und schloss die Augen. Prompt erschien wieder sein verdammtes Gesicht vor meinem inneren Auge. Das ging schon die ganze verschissene Zeit so. Echt, diese halbe Woche mit ihm im Zimmer – das hätte ich fast nicht ausgehalten! Ich musste mich auf meine Scheiße konzentrieren, lag auf dem Bett und bin immer wieder die Schritte durchgegangen und Blaine hatte nichts Besseres zu tun, als seine Gitarre zu nehmen und zu singen! Sich neben so einem Zimmerkameraden noch auf den Wettkampf zu konzentrieren ist Horror, trotzdem haben wir es irgendwie geschafft. In zwei Monaten hatten wir also Landesmeisterschaften und ich muss sagen, ich bin irgendwie schon aufgeregt. Wenn ich nicht der Headcheerleader wäre, hätte mich Coach Silvester wegen meiner Leistung dieser Woche wohl aus dem Team geworfen, aber die Tatsache, das wir gewonnen hatten, stimmte sie wohl ruhig. 
„Du bist aber nicht in ihn verliebt, oder?“ Mercedes drehte sich auf den Bauch und lächelte mich sanft an. Das war sie eben. Meine Merc. Die Person, vor der ich einfach ich sein konnte.
„Ich kenne den Jungen kaum“, antwortete ich ruhig und lächelte zurück.
„Komm, du hast drei Tage mit ihm in einen Bett geschlafen! Da muss doch wenigstens irgendetwas passiert sein!“ Ich verzog mein Gesicht und fasste an meinen Hinterkopf. Mercedes folgte meiner Bewegung und brach in schallendes Gelächter aus. Ich brummelte und zog mir die Decke über den Kopf, als ich mich an den letzten Morgen erinnerte..

Es war seltsam, das ich so gut geschlafen hatte. Normalerweise schlief ich unruhig und drehte mich hin und her, doch diesmal blieb ich Seelenruhig liegen und kuschelte mich immer mehr in das angenehm warme Bett. Irgendwann wachte ich auch auf, aber es war so gemütlich, das ich liegen blieb und meine Augen weiterhin geschlossen waren. Ich wusste nicht, wie lange ich so lag, aber irgendwann, als ich etwas munterer wurde, schoss mir ein Geruch in die Nase. SEIN Geruch. Abrupt öffnete ich die Augen und bemerkte, dass ich bei Blaine lag! Er hatte einen Arm um mich gelegt und mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich begann zu keuchen und ruderte wie ein verrückt Gewordener von ihm weg. Ich robbte so schnell auf meine Seite zurück, dass ich nicht rechtzeitig stoppte und volle Kanne rückwärts vom Bett flog und mir den Hinterkopf am Schrank stieß.
„Scheiße, Aua“, jammerte ich, am Boden liegend, und mit schmerzverzerrten Gesicht. Ich hörte, wie sich auf dem Bett jemand bewegte und kurz darauf erschien Blaines verschlafenes Gesicht über mir.
„Kurt? Warum liegst du auf den Boden?“, murmelte er verpennt und gähnte Herzhaft. Ich schluckte und konzentrierte mich darauf, bloß nicht rot anzulaufen! Ich hoffte, es gelang mir auch.
„Ich bin vom Bett gefallen“, antwortete ich schroff und rappelte mich auf. Sofort wurde mir schwindelig und Übelkeit machte sich in mir Breit. Ich seufzte tief auf.
Gehirnerschütterung.


„Ich hätte zu gern sein Gesicht gesehen, wenn er zuerst aufgewacht wäre“, sagte Mercedes gerade, womit sie mich aus meinem Flashback wieder in die Gegenwart brachte. Mir lief es Eiskalt den Rücken hinunter.
„Ich glaube, er hätte auch alles zusammen geschrieen“, mutmaßte ich. Merc kicherte.
„Nein, bestimmt nicht! Nach dem, was du mir erzählt hast, ist er bestimmt schwul!“ Nun, ich bin nicht bescheuert und ich merke, wenn man mit mir flirtet! Die Mädchen tun das die ganze Zeit und Jungs sind nicht ganz anders, nur ich finde es bei denen viel.. Wirkungsvoller.. Irgendwie..
„Schön, dann ist er eben Schwul! Ich habe mich aber die ganze Woche aufgeführt, wie der König unter den Heterosexuellen Jungs!“ Mercedes runzelte die Stirn.
„Und warum hast du doch so aufgeführt?“ Ich schwieg eine Zeit lang und wusste ernsthaft nicht, was ich sagen sollte. Ja, warum tat ich das? Wegen meinem Ruf, aber.. Das konnte ich unmöglich Mercedes sagen, weil sie mich.. sofort durchschauen würde. „Du hast Angst“, sagte sie plötzlich. Ich zuckte heftig zusammen und kniff die Augen zu. „Kurt, du.. Du hast Angst, was die anderen von dir halten.“ Ich hätte es wissen müssen, das sie früher oder später dahinter kommt.. Merc kannte mich besser, als sonst jemand. Sogar besser als mein eigener Vater! 
„Mercedes, ich.. Ich führe mich wie ein Arschloch auf, dabei will ich es gar nicht wirklich! Schau, du bist die einzigste Person, die wirklich alles über mich weiß! Und ich konnte dir noch nie etwas vormachen.“ Ich lächelte schief. Sie drehte sich zu mir und schloss mich in die Arme. In dem Moment kam Carole rein.
„Kurt, ich.. oh!“ Grinsend ließ ich Merc wieder los, die sich überrascht aufsetzte. Ich blieb einfach liegen und sah zu meiner Tür.
„Mom?“ 
„Ich.. äh.. Was..?“, stotterte sie und sah mit tellergroßen Augen zu Mercedes. Ich lachte in mich hinein. Das sah bestimmt gerade Urkomisch aus, wie wir beide uns auf meinem Bett umarmt hatten.
„Du hast doch gesagt, ich soll meine Freundin mitbringen“, antwortete ich amüsiert. Mir wurde unsanft in die Seite geboxt.
„Keine Sorge Carole. Kurt spinnt wieder nur.“ Caroles Gesicht füllte sich wieder mit Farbe und sie nickte erleichtert.
„Okay, äh.. Ach ja. Mercedes, schläfst du heute hier?“ Sie nickte. „Okay, dann müsstet ihr beide gleich runter kommen. Ich habe eine Freundin von mir eingeladen und zum Abendessen sitzen wir alle zusammen.“
„Aber Finn und Dad sind bei einem Footballspiel“, antwortete ich schmollend. „Warum müssen wir uns mit deinem Besuch rumschlagen, wenn die beiden ihr Vergnügen haben?“ Als ich ihr lächeln sah, wurde mir sofort schwummrig. 
„Hast du nicht gesagt, du willst zu deinem Geburtstag in eine Wicked Vorstellung?“ Okay, das reichte. Grummelnd stand ich auf und schob Carole zur Tür raus.
„Schon gut, schon gut. Wir kommen gleich runter.“ Dann knallte ich die Tür zu. „Gott, wie ich so was hasse“, nuschelte ich und öffnete meinen Kleiderschrank. „Und was soll ich dazu bitteschön anziehen?“ Mercedes erschien neben mir und sah prüfend auf meine Sachen. Kurze Zeit später hielt sie mir eine enge, dunkelblaue Jeans mit Löchern an den Beinen hin. Ich zog eine Augenbraue hoch.
„So eng? Du weißt aber, das…“
„Hier sieht es doch nur Carole und ihre Freundin“, sagte sie abwesend und sah sich nun meine Shirts an. Schließlich warf sie mir ein normales, weißes zu.
„Los, zieh dich um.“ 
„Umdrehen!“ Merc verdrehte die Augen, legte sich wieder aufs Bett und sah mich erwartungsvoll an. Ich schüttelte einfach nur den Kopf. „Denk daran – Ich. Bin. Schwul.“ Grinsend zog ich mir meinen Pullover aus und stülpte mir gleich wieder das T-Shirt über. Als ich jedoch dabei war, meinen Gürtel zu öffnen, schloss Mercedes lachend ihre Augen.
„Du bist bescheuert, weißt du das?“
„Jep, weiß ich. Keine Sorge, ich hab Shorts an.“ So lief das eben bei uns. Ich kannte Merc seit der Krabbelgruppe im Kindergarten und da ging man eben so miteinander um. Als ich fertig angezogen war, klingelte es unten. 
„Wie lange dauert so was?“, fragte Mercedes.
„Keine Ahnung.. Wir Essen mit den beiden und gehen dann wieder hoch.“ Gesagt getan. Gemeinsam gingen wir die Treppe runter und ich hörte auch gleich Stimmen, die aus dem Flur kamen.
„Ah, Kurt, da bist du ja. Sally, das ist mein Stiefsohn Kurt.“ Ich lächelte die Frau, die vor mir stand, an und hielt ihr die Hand hin.
„Freut mich, Mrs..?“
„Nenn mich einfach Sally“, antwortete sie und schüttelte mir die Hand. Ich nickte.
„Und du bist Kurts Freundin?“, fragte Sally nun an Mercedes gewandt. Sie lächelte einfach nur und hielt ihr auch die Hand hin.
„Seine beste Freundin, Mercedes.“ Sally wollte etwas erwidern, aber in diesem Moment kam jemand anderes durch die Tür.
„Tut mir Leid, ich hatte etwas im Auto vergessen..“ Mein Herz blieb stehen. Meine Augen weiteten sich geschockt. Ich verkrampfte mich. 
„Ah, da bist du ja. Carole, das ist mein Sohn Blaine.“ Ich sah durch einen Schleier, wie Carole und.. und Blaine sich die Hand gaben. Ich stand einfach nur wie versteinert da und sagte gar nichts. Nur am Rande nahm ich war, das Mercedes mir fragende Blicke zuwarf. Blaine drehte sich nun zu mir um, und ich sah, dass auch auf seinem Gesicht ein ungläubiger Gesichtsausdruck trat.
„Kurt?“, fragte er erschrocken. Die drei Frauen um uns herum warfen sich ratlose Blicke zu. Mercedes war die erste, die es schnallte.
„Moment, das ist der Blaine, von dem du mir erzählt hast?“, rief sie überrascht. Ich erwiderte gar nichts.
„Ihr kennt euch?“, fragte nun auch Carole.
„Woher?“, ergänzte Sally. Ich schüttelte nur den Kopf und wandte den Blick von seinem hübschen Gesicht ab. 
„Wollten wir nicht nur zusammen Essen?“ 

Kurze Zeit später saßen wir am Esstisch. Ich saß neben Mercedes, vor mir saß (warum sollte es auch anders sein) Blaine. Wir drei schwiegen, während Carole und Sally über alles Mögliche plapperten. 
„Blaine, wie hast du Kurt denn jetzt kennen gelernt?“ Ich wagte es, ihn kurz anzusehen. Er sah mich ebenfalls an und unsere Blicke begegneten sich.
„Ich hab ihn vor drei Wochen in Starbucks getroffen“, antwortete er zögerlich. Die beiden gaben sich aber scheinbar damit nicht zufrieden, denn Carole sah nun mich auffordernd an.
„Wie seid ihr denn ins Gespräch gekommen?“ Ich schmunzelte leicht. 
„Ich bin gegen ihn gerannt“, antwortete ich knapp.
„Man, ihr lasst euch aber auch alles aus der Nase ziehen! Irgendwie ist das wie in so einer Fernsehserie“, kicherte Sally. „Man rennt gegen jemanden, denkt die ganze Zeit nur an ihn und dann trifft man sich da wieder, wo man es am wenigsten erwartet. Und ehe man sich versieht, ist man verliebt.“ Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. 
„Nun, nur leider sind wir zwei Jungs“, antwortete Blaine resigniert. Sally kicherte wieder.
„Ja und? Man kann doch auch schwul…“
„Okay“, rief ich dazwischen. „Wir sind aber nicht schwul, auch wenn wir in einem Be..“ Ich verschluckte mich. Scheiße! Hatte ich das jetzt wirklich gesagt? Die beiden entsetzten Gesichter der beiden Frauen gaben mir die antwort.
„Ihr.. wart.. zusammen.. in einem Bett?! Wann denn?“
„Mom, wir mussten uns ein Zimmer teilen, kein Grund zur Sorge“, beruhigte ich sie schnell.
„Nun, das darfst du aber nicht deiner Freundin sagen, Kurt.“
„Meiner.. Ah, genau.. Meiner Freundin..“ Ich klatschte mir innerlich eine. Mercedes warf mir einen strafenden Blick zu und Blaine zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Das Essen ging weiter und die beiden redeten munter weiter. Meinen Blick hatte ich starr auf den Teller vor mir gerichtet. Nicht noch einmal wollte ich Blaines Blick begegnen. Gerade, als ich Merc etwas fragen wollte, spürte ich plötzlich Blaines Fuß an meinem Oberschenkel. Ein erschrockenes Quietschen entwich mir, woraufhin mich alle wieder verwirrt anstarrten. Ich schüttelte schnell den Kopf und presste die Lippen zusammen. Zeitgleich warf ich Blaine einen mörderischen Blick zu, doch er grinste nur frech zurück und ließ seinen Fuß da, wo er ist. So war es eine ganze Zeit lang, bis ich merkte, dass er weiter höher ging. Höher und höher und höher und…
„Ich muss auf die Toilette“, presste ich hervor, stand mit einem Ruck auf und floh förmlich vom Tisch. Keuchend schloss ich die Tür und lehnte mich dagegen. Als ich an mir herunter sah, war mein erster Gedanke, Blaine heftig in die Eier zu treten, aber ich musste mich jetzt auf mein anderes kleines… großes Problemchen konzentrieren. Ich schloss die Augen und dachte an das widerlichste, was mir in den Sinn kam. Dieses Käsesandwich, was Finn eine Zeit lang immer mit sich rumgeschleppt hat und es, nach zwei Wochen oder, noch gegessen hat. Ja, das war eindeutig widerlich, trotzdem half es nicht wirklich.. Also gut; Tote Kaninchenbabys, überfahrene Füchse, Direktor Figgins  in Cheerleaderrock… Oh mein Gott, okay, Problem gelöst! Mit grimmiger Miene kehrte ich zum Tisch zurück und setzte mich wieder. Wenn Blicke töten könnten, würde Blaine Mausetot auf dem Boden liegen. 
„Kurt, wir haben uns eben über den Glee-Club unterhalten“, informierte mich Mercedes mit diesem Funkeln in den Augen, welches sie immer bekam, wenn sie darüber redete. „Weißt du noch die letzte Nummer, die du mit uns gemacht hast?“
„Moment, Kurt, du warst in einem Glee-Club?“, fragte Blaine verwundert. Nur äußerst widerwillig und mit einem gezwungenen lächeln sah ich ihn an.
„Ja, war ich, stell dir vor! Ich kann auch singen!“
„Und wie er singen kann“, schwärmte Merc. Ich schüttelte nur den Kopf und wuschelte ihr durch die Haare. Sie lachte.
„Unsere letzte Nummer war doch..“, fing ich an, unterbrach mich aber selber, als ich daran dachte. Forschend sah ich Merc an.. Was hatte sie jetzt wieder vor? „.. Born this Way.“ Diesen Tag würde ich nie im Leben vergessen. Dort hatte ich mich vor meinem ganzen Ex-Club geoutet. Santana, Quinn und Brittany waren zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon draußen, sie hatten mein Likes Boys T-Shirt nicht mehr gesehen. Finn hatte es zwar gesehen, aber irgendwie nicht den Sinn kapiert. Typisch er.. Und die anderen alle, Berry und so was, hatten versprochen, dicht zu halten. Bei Puckerman war ich mir nach wie vor nicht sicher, ob er die Klappe hielt, aber bis jetzt war alles ruhig. Aber warum sprach sie mich jetzt darauf an?
„Ich hab die Videoaufnahme mit“, antwortete Mercedes unschuldig. „Ich dachte, wir können sie uns nachher anschauen?“ Oh Fuck! Warum sagte sie das ausgerechnet jetzt?
„Das wäre Prima! Dann kann Blaine ja mitschauen! Ich und Carole wollen uns noch einen gemütlichen Abend machen“, sagte Sally entzückt. Ich fand das gar nicht so lustig. Eigentlich fand ich das alles andere als lustig! Nur über meine Leiche würde ich Blaine Born this Way gucken lassen!
„Ich würde dich gerne Mal singen hören“, sagte Blaine überflüssigerweise. Ich warf ihm wieder einen Mörderblick zu. 

Eine halbe Stunde später lagen Blaine und Mercedes auf meinem Bett und quatschten munter miteinander, während ich vor meinem Fernseher stand und dumm durch mein Zimmer schaute. Die CD von Mercedes war in meiner Hand, aber ich würde den Teufel tun, bevor ich sie jetzt abspielte. 
„Jetzt mach schon, Kurt“, hörte ich Mercedes belustigt sagen. Ich verzog das Gesicht und tauschte unauffällig ihre CD mit einer anderen aus. Ich wusste nicht genau, was ich da jetzt drin hatte, aber alles war besser ans Born this Way. Ich legte mich neben Mercedes und sah den Anfang von Like A Prayer. 
„Das ist nicht das Video“, sagte Mercedes verwirrt. Ich zuckte nur mit den Schultern und stand wieder auf.
„Dann hast du eben das falsche Mitgenommen. Entschuldigt mich, ich gehe schnell duschen.“ Und mit diesen Worten verschwand ich aus meinem Zimmer – ein Fehler!

Während ich duschte, stand Mercedes auf und ging grinsend zu dem Fernseher.
„Typisch Kurt, als ob ich blöd wäre“, sagte sie und fand ihre CD auf meinem DVD Player. 
„Warum?“, fragte Blaine verwirrt.
„Er hat die CDs Ausgetauscht, damit du es nicht siehst“, antwortete sie und tat nun die richtige CD rein. Ich bekam von all dem nichts mit.
„Damit ich was nicht sehe?“ Mercedes legte sich wieder neben ihn und grinste zufrieden.
„Wir sollten uns an dem Tag T-Shirts mit etwas drauf machen, mit dem wir geboren worden sind. Ein Tag danach hat Kurt Glee verlassen.. Er fand, er hatte mit diesem Auftritt einen Fehler gemacht.“ Blaines Blick wanderte von Merc zu dem Bildschirm. 

“It doesn't matter if you love him, or capital H-I-M
Just put your paws up
'Cause you were born this way, baby.”


Blaine starrte mit offenem Mund auf den Bildschirm. Als Mercedes und Tina meine Jacke aufmachten und man deutlich die Schrift auf meinem T-Shirt sah, wurden seine Augen noch größer.
„Likes Boys?“, fragte er überrascht.
„HmHm..“, antwortete Mercedes grinsend. 
„Er ist schwul?“
„Ich schätze schon.“

„My mama told me when I was young
We are all born superstars
She rolled my hair and put my lipstick on
In the glass of her boudoir.”


Tina sang nun, doch Blaine sah nur auf mich. Warum sollte es auch anders sein? Ich sah dort auf der Bühne fucking heiß aus! 

„"There's nothin' wrong with lovin' who you are"
She said, "'Cause He made you perfect, babe"
"So hold your head up, girl and you you'll go far,
Listen to me when I say.."”


„Du hast eine echt tolle Stimme“, sagte Blaine abwesend. 
„Danke, aber die ist nichts gegen Kurts. Hier hörst du ihn ja nicht richtig singen.“ Nein, ich sprach dort nur. Dennoch konzentrierte man sich eh nicht auf das, was ich sagte, sondern auf das, was ich dort tat. Und was ich dort tat, war mehr als Sexy!

„..I'm beautiful in my way,
'Cause God makes no mistakes
I'm on the right track, baby
I was born this way

Don't hide yourself in regret,
Just love yourself and you're set
I'm on the right track, baby
I was born this way.”


Ich stand weiter unter der Dusche und summte eben dieses Lied leise vor mich hin. Mercedes wusste ganz genau, wie lange ich immer im Bad brauchte und ich war gerade Mal dabei, meine erste Ladung Shampoo in die Haare zu reiben. Die erste von fünf! Wenn ich wüsste, dass die beiden gerade auf meinem Bett liegen und sich diese Performance angucken, würde ich wahrscheinlich, so wie ich gerade bin, ins Zimmer rennen. Aber dann würde ich auch diesen heißen Blick von Blaine sehen und dann.. Keine Ahnung.

„Don't be drag, just be a queen
Whether you're broke or evergreen
You're black, white, beige, chola descent
You're lebanese, you're orient
Whether life's disabilities
Left you outcast, bullied or teased
Rejoice and love yourself today
'Cause baby, you were born this way.”


Blaine klappte buchstäblich der Mund auf. 

„No matter black, white or beige
chola or orient made
I'm on the right track, baby
I was born to be brave.”


Das war wohl mit Abstand das heißeste, was er je gesehen hatte. Ich wusste, wie ich mich zu bewegen hatte und das Nutzte ich dort vollkommen aus. Die Wirkung sah man an Blaine.
„Wow“, murmelte er fasziniert. „Er sieht einfach.. „
„.. fantastisch aus“, ergänzte Mercedes. „Sag Mal Blaine, bist du auch schwul?“ Er wandte nur ganz kurz den Kopf vom Bildschirm weg, lächelte smart und sah dann wieder zurück.
„Ja, bin ich, aber.. Sag ihm das bitte nicht!“ 

„I'm beautiful in my way
'Cause God makes no mistakes
I'm on the right track, baby
I was born this way

Don't hide yourself in regret,
Just love yourself and you're set
I'm on the right track, baby
I was born this way, yeah!

Ooo, there ain't no other way
Baby, I was born this way
Baby, I was born this way

Ooo, there ain't other way
Baby, I was born this way
I'm on the right track, baby
I was born this way

I was born this way, hey!
I was born this way, hey!
I'm on the right track, baby
I was born this way, hey!

I was born this way, hey!
I was born this way, hey!
I'm on the right track, baby
I was born this way, hey!”

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